Ein Teil meiner Bemühungen war es, an Hand der bekannten Fakten nachzuweisen, dass wir in Deutschland mit unserem kaum wahrnehmbaren Anteil an Emissionen mit deren Reduzierung ganz gewiss nicht die Welt, noch das Klima retten können. Unabhängig von der Frage, ob und in welchem Umfang der CO2-Ausstoß das Klima beeinflusst, spielt die „Musik“ auf diesem Gebiet schon lange wo anders. Ganze Industriezweige, wie die Werftindustrie, die Edelstahl- oder Aluminiumgewinnung und viele andere sind in großen Teilen bereits nach Asien abgewandert. Das weltgrößte Chemiewerk errichtet die BASF gerade in China, während am Standort Deutschland kräftig Personal (6000 Mitarbeiter) abgebaut wird. Wo wird der größte Teil der Photovoltaikmodule für die deutsche „Klimarettung“ produziert?
Warum diese Massenabwanderung ganzer Industriezweige, mit der hierzulande auch technisches Wissen und Können verlorengeht? Es sind nicht nur die „billigen“ Arbeitskräfte, es sind auch die niedrigen Energiekosten, gegen deren Konkurrenz wir uns fortlaufend schwer tun. In der Woche vom 12. 07. 2019 bis 19. 07. 2019 fand ich in der örtlichen Presse Meldungen von Arbeitsplatzverlusten wegen Insolvenzen oder Betriebsverlagerungen nach Asien oder Osteuropa von zusammen rund 100 000! Doch dies war, deutschlandweit gesehen, nur eine Auswahl. Denn, wenn in Schleswig-Holstein oder in Brandenburg ein mittelständischer Betrieb
einen Teil seiner Arbeitskräfte auf die Straße setzt oder gleich ganz aufgibt, erscheint dies hier kaum in einer Meldung.
In Zehntausenden von Fällen kann dies großes persönliches Unglück bedeuten, weil die Kreditraten für die Wohnung oder das Einfamilienhaus nicht mehr bedient werden können und die Bank den Kreditschuldner zum Verkauf zwingt oder ihn mittels Räumungsklage und Zwangsversteigerung aus der Wohnung jagt. Vor allem junge Familien trifft dies besonders hart. Aber auch bei Familien mit älteren Kindern kann dies zum Verzicht auf eine besondere Schulausbildung oder zum Abbruch eines Studiums führen.
Da wundert mich die Meldung in einem Boulevardblatt vom Sonntag den 21.07.2019, dass die Hälfte aller Bundesbürger nach einer Erhebung des Meinungsforschungsinstitutes „Emnid“ freiwillig im Durchschnitt eine CO2-Steuer von mindestens 32 € pro Monat und Person zur „Klimarettung“ zahlen würden. Ein Zeichen, wie erfolgreich die Propaganda hier gewirkt hat und wie gefährdet unser Volk ist, Propagandanachrichten zu erliegen!
Die ganz großen Verursacher von CO2 befinden sich außerhalb Europas. Dort kümmert man sich nur wenig um eine Begrenzung des Ausstoßes, bietet aber niedrige Energiekosten an. Selbst in Europa sind die großen Kohleverbraucher, wie Polen, nicht bereit, in absehbarer Zeit den Kohleverbrauch deutlich einzuschränken. Allerdings sind in Polen ab 2030/2035 und in der tschechischen Republik zu einem näheren Zeitpunkt Neubauten von Atomkraftwerken geplant. Auch wenn das deutsche Volk nicht existieren oder es Massensuizid des Klimawandels wegen beginge und der mit uns verbundene CO2-Ausstoß mit „0“ angesetzt werden könnte, wäre dies für das Klimageschehen ohne Belang, da das jährliche CO2-abhängige weltweite Energie-Wachstum bei ca. 2 % liegt.
Hans-Werner Sinn, ehem. Chef des IFO-Instituts, zeigt in seiner Betrachtung „Gut gemeint ist nicht gut gemacht“, warum unser einseitiges Vorgehen bestenfalls wirkungslos bleibt und wahrscheinlich den Verbrauch fossiler Energieträger sogar anheizt. http://www.hanswernersinn.de/de/gut-gemeint-ist-nicht-gut-gemacht-pw-01062019
Frägt man die „Voranbringer“ der „Energiewende“, wie diese umgesetzt werden soll, erhält man vordergründig „schlüssige“ Lösungen. Es lohnt, sich, den von grünen „Aktivisten“ empfohlenen Vortrag aus dem Internet von Hans Josef Fell, ehem. MdB der Grünen (Anm. 1), beim Münchner Forum Nachhaltigkeit vom 28.06.2018, Titel: „Globale Wende zu 100 % Erneuerbare Energie“, bis zum Schluss anzusehen!
https://www.youtube.com/watch?v=MXAW5EPI0sQ
Ein Musterbeispiel, wie “grüne“ Indoktrination unter dem Deckmantel von Pseudowissenschaft funktioniert! Dort erfährt man, dass Windkraftanlagen eher dem Vogelschutz dienen, es sich bei der Artenschutzdebatte um Aktionen fehlgeleiteter Natur- und Artenschützer handelt, dass ein möglicher „Blackout“ Panikmache der Stromindustrie sei (s. hierzu Bericht der Schwäbischen Zeitung vom 03.07.2019, dass im Juni 2019 nur Stromlieferanten aus dem Ausland zweimal unser Stromnetz vor dem Zusammenbruch gerettet haben.), dass Kohlekraftwerke für Vögel 100 x tödlicher als Windenergieanlagen wirken, die Intensivlandwirtschaft verschwinden muss, usw. Der entscheidende Satz ist, dass bis 2050 in Deutschland 40% des Primärenergieverbrauchs (nicht nur der Stromerzeugung) durch Windkraft und 40% - 50% durch Solarenergie gedeckt werden sollen und dass dieses Ziel bei mehr gutem Willen noch viel früher (90 % CO2-Reduktion bis 2030) erreichbar wäre. So ergäben dies, lt. Fell, Berechnungen wissenschaftlicher Institute, z.B. auch aus Finnland.
In jüngster Zeit propagiert ganz in diesem Sinne auch die Regierung Merkel das „Klimaschutzziel“ einer CO2-neutralen EU bis 2050, also für den gesamten Primärenergieverbrauch.
Da sollten wir, bevor wir den eloquenten Ausführungen des Herrn Fell erliegen, doch mal die deutschen Verhältnisse nachrechnen:
Deutscher Primärenergieverbrauch 2018: 12900 PJ (Daten des Bundesministeriums für Wirtschaft)
Anteil „erneuerbarer Energien: 1808 PJ (14 %)
Anteil Windkraft: 399,60 PJ
Anteil Photovoltaik: 164,52 PJ
Vorhersage Hans Josef Fell 2050 :
Anteile 40 % Windkraft = 40 % von 12900 PJ = 5160 PJ Steigerung zu 2018: 1291,29 % (x 12,9)
Anteil 50 % Photovoltaik = 50 % von 12900 PJ = 6450 PJ Steigerung zu 2018: 3920,5 % (x 39,2)
2018 gab es 28625 Windkraftanlagen auf dem Land und 1305 Anlagen auf See
Mit dem Faktor 12,9 gerechnet benötigten wir dann 369262,5 Anlagen auf dem Land
und 16834,5 Anlagen auf See. Bei der Fläche der jetzigen Bundesrepublik von 357386 qkm also pro qkm im Durchschnitt mindestens eine Anlage auf dem Land.
Außerdem müsste die gesamte Photovoltaikfläche rund 39 x so groß werden wie heute.
Da es so viele geeignete Hausdächer nicht gibt, wäre dann so ziemlich die gesamte landwirtschaftliche Nutzfläche belegt. Doch da stehen ja schon die Windkraftanlagen.
Selbst wenn es gelänge, den Primärenergieverbrauch bis 2050 deutlich zu verringern, die die tatsächliche Stromerzeugung von Windkraft- und Photovoltaikanlagen zu steigern, würden sich immer noch Größenordnungen fern jeglicher Realisierbarkeit ergeben.
Bei dieser Berechnung ist der Mehrverbrauch durch das Speicherproblem nicht berücksichtigt.
Hier gilt die Faustregel: Bei chemischer Speicherung wird die doppelte Strommenge benötigt!
Obige Werte müssten nochmals mit dem Faktor X (vermutlich 2) nach oben korrigiert werden.
Andere als chemische Speicherformen, wie Pumpspeicher-Kraftwerke, Druckluftspeicher oder Akku-Speicherung sind äußerst kostenintensiv und können nur für sehr kurze Regelungszeiten eingesetzt werden. Dort, wo solche Speicher die Landschaft verändern, stoßen derartige Pläne sogar bei vielen Ortsgrünen auf entschiedenen Widerstand.
An meisten störte mich beim Anhören dieses Videos einer Informationsveranstaltung der Grünen zur Energiewende, dass das gesamte Publikum gläubig ohne Widerspruch lauschte. Selbst mit etwas Kopfrechnen müsste doch einem Normalbürger auffallen, dass da jemand streckenweise Unsinn redet. Ich kenne die Zusammensetzung der Teilnehmer dieser Veranstaltung nicht. Ich gehe davon aus, dass sich darunter viele Politiker und sonstige Entscheider befanden, die unsere Zukunft bestimmen wollen. Das erfüllt mich mit größter Sorge!
Anmerkung 1
(Wer ist dieser Hans Josef Fell, zitiert aus Wikipedia?
Der Sohn eines CSU-Abgeordneten wurde nach seiner Lehrtätigkeit an einem Gymnasium (Physik und Sport) zunächst Bundestagsabgeordneter. Hans Josef Fell ist Mitglied der Grünen.
Nachdem er schon von 2002 bis 2005 Vorsitzender der Sektion Deutschland war, war Fell von 2005 bis 2011 Vizepräsident von EUROSOLAR. Hans-Josef Fell war mehrere Jahre Geschäftsführer der Hammelburger Solarstromgesellschaft und ist Mitglied des Umweltbeirates der Umweltbank AG.
Fell ist Initiator der Energy Watch Group, deren Präsident er seit März 2014 ist.)
„Klimarettung“ durch Bäume
Dass Bäume, vor allem im Verbund standortgerechter Mischwälder aus vielfältigen Gründen sich positiv auf das Klima auswirken, ist nichts Neues. Außerdem sind sie bei nachhaltiger Bewirtschaftung stete Rohstofflieferanten, die außerdem dem Bodenschutz und Trinkwasserschutz dienen. Forscher der ETH Zürich haben in einer aufwendigen Studie ermittelt, dass weltweite Aufforstungen einer Gesamtfläche, die der Fläche der USA entspräche, eine wirksamere CO2-Reduktion als alle anderen bisher vorgeschlagenen Maßnahmen zur Folge hätte. Unter „Aufforsten zum Klimaschutz“ findet man mehrere Artikel. Dies ist ein begrüßenswerter Vorschlag, besser als uns in einer Orgie von Stahlbeton, Blech und Kunststoff, bzw. Photovoltaikflächen versinken zu lassen. Selbst dann, wenn das großflächige Aufforsten nicht zum erwarteten Stopp der Erwärmung führt, weil diese andere Ursachen besitzt, wäre die Durchführung dieser Maßnahme kein Fehler.
https://www.tagesschau.de/multimedia/video/video-563147.html
Leider gehen unsere von den Grünen gesteuerte oder beeinflusste Landesregierungen den gegensätzlichen Weg, wie wir an der Abholzung des Kaufunger Waldes und des Reinhardswaldes in Hessen für die Anlage von „Windparks“ drastisch vor Augen gestellt bekommen.
Anmerkung 2
Eine Meldung, die zu veröffentlichen der größte Teil der Medien verzichtete, ist das von monatelanger Hitze und 11 Monaten Trockenheit geprägte Katastrophenjahr 1540. Nach den Berichten aus der damaligen Zeit war es hier so trocken, dass Donau und Rhein zu Fuß durchschritten werden konnten, dass die Ernte auf den Feldern verdorrte, das Vieh notgeschlachtet werden musste, schwere Krankheiten ausbrachen und Tausende an Unterernährung und Krankheiten starben. Hätte es damals schon den „Weltklimarat“ gegeben, wäre dieses Hitze- und Trockenheitsjahr als unumstößlicher Beweis für den „menschengemachten Klimawandel“ gewertet worden.
https://de.wikipedia.org/wiki/D%C3%BCrre_in_Mitteleuropa_1540
Da stellt sich die Frage, warum ein großer Teil unserer Medien dieses zu den schwerwiegenden Katastrophen in Europa zählende Hitze- und Trockenheitsjahr verschweigen? Liegt dies daran, dass dieser historische Vorgang im Widerspruch zur gängigen, zwischenzeitlich auch von der Bundesregierung als unumstößlich angesehenen CO2-Hypothese steht und unsere Presseverantwortlichen einer omnipotenten Propaganda erlegen sind?
Schlussbetrachtung: Ob der von Menschen verursachte CO2-Ausstoß das Klima beeinflusst ist nach wie vor umstritten. Historische Untersuchungen zeigen aber, dass andere menschliche Eingriffe, wie die Schaffung künstlicher Wüsten, wie unsere Großstädte oder große Industrieariale durchaus das örtliche, wenn nicht regionale Klima beeinflussen. Noch deutlicher wird dies beim Hinzuziehen historischer Zeugnisse. Die großflächigen Abholzungen alter Eichenwälder für den Schiffbau während der Antike in Griechenland, Italien, Kleinasien und Teilen Nordafrikas (Karthago), zu späteren Zeiten in Spanien, Portugal und Teilen Frankreichs führten dort neben Bodenerosion und der Verkarstung ganzer Landstriche bis zum Entstehen wüstenartiger Landstriche.
Die als „Lösung“ unserer Probleme angesehene Überdeckung unseres Landes mit Photovoltaik- und Windkraftanlagen wird ähnliche Wirkungen zeitigen wie das frühere rücksichtslose Vorgehen gegen die Natur. Die Rücksichtslosigkeit bei der Durchsetzung dieser fragwürdigen „klimapolitischen“ Ziele drückt sich in einem Urteil des Europäischen Gerichtshofes aus:
„Klimaschutz geht vor Artenschutz“. Andere Industriestaaten werden unserem Beispiel kaum folgen. Viele davon setzen nach wie vor auf Atomkraft, teilweise auch für den Stromexport nach Deutschland und Österreich, wie die Tschechische Republik oder Polen mit ihren Neubauplänen.
Aber auch in Frankreich oder auf den britischen Inseln wird eher atomar auf- als abgerüstet.
Nach dem baldigen Aus für die Atomkraft in Deutschland und dem geplanten vollständigen Verzicht auf Kraftwerke mit Gas- oder Kohleversorgung bleibt für Deutschland nur die vollständige Abkehr der bisherigen Lebensweise mit Verminderung des Energieverbrauchs, besonders in den sonnen- und windarmen Zeiten und die planwirtschaftlichen Zuteilung von Energie. Jede energieintensive Industrieproduktion müsste dann auf den Eigenbedarf zurückgeführt werden.
Der Individualverkehr wäre massiv einzuschränken. Da Energie ein kostbares Gut werden soll, wird dieser Mangel durch Abschottung von billiger CO2 freisetzender Energiezufuhr aus dem Ausland aufrecht erhalten. Dieses Scenario entspricht etwa den tatsächlichen Lebensverhältnissen in Deutschland während der Hunger- und Kältewinter 1945/ 1946 und 1946/1947, die mehr deutsche Opfer gefordert haben als der Bombenkrieg. Eben dieser glücklichen Zukunft ohne Arbeit, mit Mangelernährung und ohne persönliche Perspektiven, wie in einem Käfig eingesperrt, gehen wir entgegen, wenn wir „alternativlosen“ Politik der Masse unserer gegenwärtigen Politiker folgen.
Hans Joachim Schodlok
Bad Wurzach im August 2019
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